2x Schnellere Markteinführung
6 Monate bis zum mobile App Launch
Mehr Innovationskraft: die modulare Bank
Als eines der größten Finanzinstitute Luxemburgs verwaltet die Banque de Luxembourg Kund:innendepots in Höhe von 68 Milliarden Euro und bietet seit 1920 auf dem lokalen und gesamteuropäischen Markt erfolgreich Vermögensverwaltungslösungen an.
In einer zunehmend komplexen Welt möchte die Banque de Luxembourg ihre Kund:innen objektiv beraten und konkrete langfristige Lösungen anbieten. Von kurzlebigen Trends oder intransparenten Lösungen hält das Unternehmen nichts. Diese Einstellung spiegelt sich auch in seiner Technologielandschaft wider.
Zukunftssichere Entwicklung
Wie viele andere Branchen erlebt das Bankwesen immer rasantere Veränderungen.
Dazu kommen neue regulatorische Anforderungen wie z. B. die Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID II) und die zweite Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2).
Zur Bewältigung der hiermit verbundenen Herausforderungen und Chancen musste die Banque de Luxembourg ihren Technologiebestand flexibler und agiler gestalten.
Eingeschränkte Innovationsfähigkeit und Agilität
Der Banque de Luxembourg war klar, dass sie ihre IT-Landschaft verändern musste: Diese bestand aus individuellen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen für einzelne Projekte und Unternehmensbereiche. Die vielen geschäftlichen und regulatorischen Initiativen, die immer neue Produkte und Komponenten mit sich bringen, machen die Integration und Nutzung dieser bestehenden Architektur sehr komplex und zeitaufwändig, erklärt Hugues Prevoo, Head of Architecture bei der Banque de Luxembourg.
Die Bank erkannte, dass die enge Kopplung zwischen Front-End- und Core-Banking-Systemen den Return on Investment für eine Reihe anstehender Projekte, wie z. B. ihr Web-Banking-System und das Visa 3D-Secure-System, erheblich schmälern würde. Man überlegte: Wie könnte die Organisation ihre Effizienz steigern und ihre Time-to-Market reduzieren?
Silostrukturen überwinden
Gleichzeitig startete die Banque de Luxembourg eine globale Analyse ihrer zukünftigen Herausforderungen hinsichtlich Kund:innenerwartungen und regulatorischen Auflagen wie etwa PSD2. So entstand eine strategische IT-Vision einer „kund:innenzentrierten Architektur“. Aus dieser Vision entwickelte sich eine globale Transformationsinitiative: der konkrete, bewusste Wechsel von Datensilos zu einem modularen, offenen, serviceorientierten Konzept. Die damit einhergehenden Effizienzsteigerungen überzeugten die Führungsebene mühelos.
Mit einer Konnektivitätslösung wollte die Banque de Luxembourg ihre Vision kurzfristig verwirklichen. Gemeinsam mit dem Partner Cap4Lab installierte die Bank MuleSoft in einer ESB-Umgebung und implementierte darüber zunächst das Visa 3D Secure-Protokoll. Nach weiterführenden Recherchen zum Funktionsumfang der MuleSoft Anypoint Platform wurde deutlich, dass die Bank damit insbesondere hinsichtlich der Tools und des modularen Ansatzes weiteren Mehrwert generieren konnte.
2014 beschloss die Banque de Luxembourg mit einer Erweiterung ihrer Online-Banking-Lösung neue Kund:innenerlebnisse zu ermöglichen und im Rahmen dieses Großprojekts den neuen Ansatz zu testen. Die Unternehmensführung stimmte zu, das Projekt als Praxistest für die neue modulare Denkweise mit dem Partner Cap4Lab und MuleSofts Anypoint Platform durchzuführen. Während der Migration der Systeme achtete das Team besonders auf Wiederverwendbarkeit und entwickelte bis zum Projektabschluss Kernkomponenten, die als Bausteine anderen Teams für künftige Projekte zur Verfügung stehen sollten (Benutzerprofil, Kundendaten, Kundenportfolio, Zahlungsvorgänge usw.). Diese Investition machte sich kurz danach bezahlt, als eine neue Anforderung zur Entwicklung einer App für mobiles Banking anstand. Weil das Initialprojekt auf dem Prinzip der Wiederverwendbarkeit basierte, konnte das Team über MuleSofts Anypoint Platform die Logik und die Services des Online-Banking-Angebots übernehmen und anpassen. Die Backend-Zugänge für Kund:innenvermögen, Sicherheitsprofile, Überweisungen etc. wurden hauptsächlich über die MuleSoft-Plattform abgerufen.
Re-Use: die positiven Effekte
Mit den wiederverwendbaren Komponenten und Codes brauchte das Team vom Auftrag bis zum Launch der mobilen Anwendung nur 6 Monate. Davon entfielen nur 4 Monate auf die Entwicklung, da der Fokus hauptsächlich auf Front-End-Aspekten lag. Das lokale Team konnte mit Self-Service-Komponenten effektiver arbeiten und Innovationen schneller vorantreiben. Hugues Prevoo, Head of Architecture, schätzt, dass der gesamte Ablauf zuvor doppelt so lange gedauert hätte. Die neue mobile Lösung bietet eine optimierte User Experience mit einer schnellen Gesamtansicht der Vermögenswerte und Wertpapierportfolios der Kund:innen.
Da die Bank sehr viel weniger Projekte von Grund auf neu erstellen muss, hat das Team von Hugues Prevoo mehr Zeit für Innovationen im Ökosystem als zuvor. Zu den anstehenden neuen Projekten zählen die Möglichkeiten, die sich durch die bevorstehende PSD2-Verordnung und neue digitale Produkte für Finanzberater:innen ergeben. Die Banque de Luxembourg wird ab jetzt jedes Projekt mit einem „Was können wir wiederverwenden?“-Mindset angehen. Außerdem möchte die Bank in Zukunft mit APIs und API-basierter Konnektivität (API-led Connectivity) Business-Abläufe schneller abwickeln und Kund:innen einen besseren Service bieten.